Wie bereits im Sommer 2015 notiert, hat Bose seinen SoundLink Mini überarbeitet. Ich hatte den Mini II bereits gegen den Logitech UE Boom2 und den Anker A3143 antreten lassen, jetzt die etwas ausführlichere Review zu den Änderungen im Vergleich zum ersten Mini (hier mein kleines Review zum Mini I).
Das Wichtigste: Beim Sound hat sich nichts verändert, der war, ist und bleibt erstklassig (in meinen Ohren).
Optik
Die Form bleibt die alte, die Farben nicht. Statt dem vorherigen Grau gibt es nun ein dunkleres und ein fast weißes Gehäuse.
Der dazugehörige Plastikfuß fühlt sich ein klein wenig wertiger an, die neue Verarbeitungsqualitätssteigerung sollte aber auch nur im Centbereich liegen, es bleibt schließlich auch weiterhin einfach nur ein Fuß aus billigem Kunststoff.
Im Bereich der Anschlüsse gibt es eine gute und zugleich wichtige Änderung: Der vorherige Ladeanschluss für den Akku ist einem MicroUSB-Anschluss gewichen. Das ist hervorragend, weil viele Produkte über MicroUSB verfügen und die meisten Haushalte so ein Kabel haben. Aber auch für das eigene Gepäck eine Erleichterung: Ich kann beispielsweise mein USB-Netzteil vom iPad und das Ladekabel für mein Anker-Akkupack nutzen, was mir ein zusätzliches Kabel und Netzteil erspart.
Am Akku direkt hat sich laut Bose nichts geändert, das scheint soweit zu stimmen, wobei ich keine Ausdauertests gemacht habe.
Bluetooth
Dafür hat Bose neues Bluetooth verbaut, was gleichzeitig die beste, aber auch die unerträglichste Neuerung ist.
Früher war alles schlechter.
Beim alten SoundLink war Bluetooth unerträglich. Man wusste nicht, welches Gerät verbunden war und musste seine eigenen Geräte abklappern, Bluetooth deaktivieren und das gewünschte Gerät verbinden. Filme schauen mit dieser Box ging durch die Verzögerung beim Ton garnicht, hier musste ein optionales Klinke-auf-Klinke-Kabel bemüht werden. Dazu war die Lautstärkeeinstellung von Box und verbundenem Gerät nicht gekoppelt. War die Box auf sehr leise gestellt, musste diese manuell an der Box hochgeregelt werden, die Lautstärkeeinstellung am Smartphone konnte dies nicht ändern.
Alles Neu macht die II
So macht Bluetooth (wieder) Spaß. Die kleine Box merkt sich nun mehr als zwei verbundene Geräte und lässt mit einem Knopfdruck zwischen diesen hin- und herschalten. Dies passiert durch eine weiblich anmutende Computerstimme, die den Namen des verbundenen Geräts aufsagt. Durch die Taste ganz rechts lassen sich die letzten Geräte durchklicken bis das gewünschte gehört wird. Falls es in der Nähe ist und Bluetooth aktiv, wird es ohne weiteres zutun verbunden.
Auch bei Videos fällt auf, dass der Ton über diese Box ohne eine störende Verzögerung gespielt wird.
Die Lautstärke wird nun entweder an der Box direkt geregelt, oder am verbundenen Gerät. An der Box leise stellen, regelt das direkt am Telefon, und eine leise eingestellte Box blockiert die maximale Lautstärke nicht, wenn man diese am Smartphone höher stellt.
Schöner Zusatz: Am verbundenen Smartphone oder Tablet wird nun auch der Akkustand des SoundLink Mini II angezeigt.
Damit merzt Bose mit dem Update auf Mini II alle großen Schnitzer aus.
Das größte Feature-Manko: Reden. Reden ist Silber, schweigen ist Gold
Mein persönliches Problem mit dieser Box ist nicht ihr Klang, aber ihre Stimme.
Die Box redet in erstaunlicher Lautstärke mit monotoner weiblich anmutender Computerstimme über ihren Akkustand und über die Namen der verbundenen Geräte. Dazu spielt sie sich auch als Freisprecheinrichtung auf. Das kann von Vorteil sein, aber mich nervt es schon, wenn ich ans Telefon und aus dem Zimmer gehe, aber die Stimme meines Gesprächsgastes im soeben verlassenen Zimmer verbleibt. Insgesamt nervt mich diese Stimme. Ich hoffe aber, ich werde mich mit ihr arrangieren können.
Akku-Macke: Mein SoundLink Mini II hat zu Beginn ein paar Mal seinen Akkustand vergessen. Dies fällt dadurch auf, dass der Mini II sich (vorher vollaufgeladen) nicht mehr anschalten lässt. Man muss ihn dann an den Strom hägen, vorher lassst er sich nicht benutzen. Dieser Dornröschenschlaf ist für ein mobiles Gerät absolut unverzeihlich.
Umso zufriedener war ich, dass der Support (zwar träge und umständlich) helfen konnte: Bose Updater auf updates.bose.com herunterladen (wer auf eine deutsche Benutzerführung angewiesen ist, muss diesen Hinweis vom Bose Support befolgen), die Box verbinden (nach Möglichkeit das mitgelieferte Kabel nutzen, einige andere Kabel, wie das oben von mir angesprochene von Anker unterstützen keinen Datentransfer) und das Update auf aktuell 1.4 aufspielen. Damit treten bei mir keine Probleme mehr auf.
Mit dem Bose Updater kann man auch die Sprache der Computerstimme ändern. Ich fand Englisch schon schlimm, aber wie dröge mir dann auf Deutsch geantwortet wurde, war unglaublich schlecht.
Lack-Macke: Man kann es auf eigentlich allen Bildern oben erkennen: An der Front hat die Box oben rechts eine kleine Macke. Hier ist der Lack an einer kleinen Stelle abgeplatzt. Ich hoffe, dass dies nicht für eine generell schlechte Qualität des Lackes steht.
Nachdem ich den Mini I nach einigen Testläufen wieder verkauft habe, werde ich den Bose SoundLink Mini II wohl doch behalten, da alle Hauptkritikpunkte aus meinem Eingangsreview beseitigt wurden und sich die Akku-Macke mit dem Update auch erledigt hat.